Fatigue

„Fatigue“ heißt wörtlich übersetzt „Müdigkeit“ und mangels der sprachlichen Möglichkeit, das Phänomen Nicht-Betroffenen anders verständlich machen zu können, reden Betroffene selbst davon, immer „so müde“ zu sein. Fatigue sieht man den Betroffenen gewöhnlich nicht an, aber sie reduziert die Belastbarkeit enorm. Denn die Patienten mit Fatigue geraten schon durch geringe Belastungen in einen Zustand unverhältnismäßig großer Erschöpfung.

Fatigue ist ein sehr häufiges Symptom der Multiplen Sklerose, was weder mit dem sonstigen Behinderungsgrad, den Nachweisen von MS-Herden in der Kernspintomographie, der Erkrankungszeit oder Alter korreliert. Es muss in jedem Fall von anderen Formen von größerer Erschöpfbarkeit abgegrenzt werden, wie der Depression, Medikamentennebenwirkungen oder einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus.

Fatigue kann im Schub verstärkt vorhanden sein. Viele äußere Faktoren können sie verschlechtern, z.B. Wärme, Infekte, Stress, Medikamente (auch MS-Medikamente), doch variiert die Ausprägung und Manifestation im Tages- und Krankheitsverlauf erheblich zwischen den Patienten. Fatigue hat negative Auswirkungen auf die Berufsausübung, Konzentrationsfähigkeit und soziale Kontakte, um nur einige zu nennen. Fatigue ist damit eines der am stärksten behindernden Symptome der Multiplen Sklerose und wird häufig als Ursache für eine vorzeitige Berentung angegeben.

Die biologische Ursache von Fatigue ist immer noch nicht verstanden.