Häufig gestellte Fragen

Darf ich Ozanimod einnehmen, wenn ich schwanger bin oder stille?

Ozanimod sollte in Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingenommen werden.
Auf eine wirksame Verhütung sollte geachtet werden. Da Ozanimod über den Einnahmezeitraum hinaus wirken kann, sollte es mindestens 3 Monate vor einem geplanten Schwangerschaftsbeginn abgesetzt werden. Sollte eine ungeplante Schwangerschaft auftreten, muss diese nicht abgebrochen werden, aber Ozanimod sollte sofort abgesetzt werden.

In tierexperimentellen Studien wurde eine schädigende Wirkung von Ozanimod auf den Embryo beobachtet. Es gab ein gehäuftes Auftreten von Fehlgeburten und Herzfehlern. Zur Anwendung von Ozanimod bei schwangeren Frauen gibt es bisher noch keine Erfahrungen.
Möglicherweise geht Ozanimod in die Muttermilch über und sollte in der Stillzeit deshalb nicht eingenommen werden.



Was muss ich bezüglich Impfungen während der Behandlung mit Ozanimod beachten?

Die Wirksamkeit von Impfungen kann während der Einnahme und bis zu 2 Monate nach Absetzen von Ozanimod eingeschränkt sein.
Grippe- und Tetanusimpfungen sind unter Ozanimod wahrscheinlich möglich und wirksam. Sogenannte Lebendimpfstoffe, bei denen lebende, aber abgeschwächte Erreger verwendet werden, sollten möglichst vermieden werden. Ozanimod-Patienten haben möglicherweise keine ausreichende Abwehr und könnten durch die eigentlich harmlosen Impferreger krank werden.


Wie verhalte ich mich bei Infektionen?

Beim Auftreten von Infektionen, vor allem bei anhaltendem oder hohem Fieber, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Eine Erregersuche kann begonnen und eine passende Therapie ausgewählt werden. Grundsätzlich muss Ozanimod beim Auftreten üblicher Infekte nicht abgesetzt werden. Bei schweren oder gehäuften Infekten kann im Einzelfall jedoch gemeinsam mit dem Arzt ein Absetzen erwogen werden.


Was geschieht, wenn ich Ozanimod absetze?

Mehrere Fallberichte haben bei dem vergleichbaren Medikament, Fingolimod gezeigt, dass 4 bis 16 Wochen nach Absetzen des Medikaments ein so genanntes Rebound-Phänomen auftreten kann. Dabei kommt es durch den plötzlichen Wegfall der Hemmung durch das Medikament zu einem verstärkten Einstrom von Entzündungszellen ins Nervensystem. Dieses Phänomen kann mit erheblicher Krankheitsaktivität einhergehen. Es ist prinzipiell möglich, dass vergleichbare Effekte nach Therapie mit Ozanimod auftreten.


Gibt es Alternativen zu Ozanimod?

Ozanimod ist nur eine von verschiedenen sicherzugelassenen MS-Therapien. Eine weitere Möglichkeit ist, abzuwarten und (noch) keine Immuntherapie durchzuführen.
Ohne Therapie folgt die MS dem natürlichen Verlauf. Wie dieser über 2 Jahre aussieht, kann man aus Studien ableiten, die ein Medikament mit einem Placebo verglichen haben. Ein Beispiel sind hier Zulassungsstudien des Medikamentes Fingolimod von 2011. Über 2 Jahre blieben in der Placebo-Gruppe 49 von 100 Patienten schubfrei und 82 von 100 (nach 6 Monaten) ohne Zunahme der Behinderung.
Der Vergleich von Ozanimod zu anderen Medikamenten fand in den Studien RADIANCE und SUNBEAM statt, in der es mit Interferon-beta 1a verglichen wurde. Hier zeigte Ozanimod eine Überlegenheit bezogen auf die Schubaktivität, nicht jedoch auch die Zunahme der Beeinträchtigung in der Studienzeit.