Häufig gestellte Fragen

Was passiert, wenn keine Frühtherapie erfolgt?

Systematische Daten für die Möglichkeit, keine Therapie zu beginnen gibt es nicht. Allerdings lassen sich aus den Placebogruppen der Therapiestudien Rückschlüsse auf den natürlichen Verlauf ziehen. Dabei zeigt sich in den Interferontherapiestudien, dass 42 von 100 Patienten ohne Therapie innerhalb von zwei Jahren einen zweiten Schub erleiden. Sehr ähnliche Daten zeigten sich in einer Frühtherapiestudie mit Copaxone®:

  • ohne das Medikament hatten 42 von 100 Patienten innerhalb von drei Jahren einen zweiten Schub.
  • In der ETOMS-Studie zeigten 20 von 100 Patienten eine Zunahme der Beeinträchtigung auf der EDSS-Skala.

Wie früh muss man behandeln?

Auch wenn es theoretisch einleuchtend ist, dass eine Therapie den Verlauf am besten beeinflusst, wenn sie sehr früh beginnt, so ist diese Frage aus den vorliegenden Daten nicht einfach zu beantworten. Zwar haben die Frühtherapiestudien gezeigt, dass ein Therapiebeginn nach Verdachtsdiagnosestellung einen zweiten Schub hinauszögern kann. Die Verlaufsdaten bis zu acht Jahren zeigen aber keinen Vorteil für die bleibende Beeinträchtigung bei denen, die direkt behandelt wurden gegenüber denen, die erst zwei Jahre später therapiert wurden.