Beschreibung der Interferon-Beta-Präparate

Was sind Interferon-Beta-Präparate?

Interferone gehören zu einer Gruppe von Eiweißen, den Zytokinen, die auch bei Menschen vorkommen. Sie werden z.B. bei Virusinfekten, wie bei einer Grippe ausgeschüttet und sind auch für einen Teil der Grippebeschwerden verantwortlich. Mittlerweile werden sie gentechnologisch hergestellt. 




Wie wirken Interferon-Beta-Präparate?

Die Wirkungsweise von Interferon-beta bei Multipler Sklerose ist nicht genau geklärt. Es wird angenommen, dass Interferone feinregulierend auf das Immunsystem wirken. Diese Art der Wirkung wird als Immunmodulation bezeichnet.




Für wen sind Interferon-Beta-Präparate zugelassen?

Zulassung bei Erwachsenen: 
  • Avonex®, Betaferon® und Extavia® können eingesetzt werden bei Patienten nach einem ersten Schub bei Hinweisen auf eine Multiple Sklerose im MRT.
  • Avonex®, Betaferon®, Extavia® und Rebif® können gegeben werden bei Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose, die in den letzten 2-3 Jahren zwei oder mehr Schübe durchgemacht haben.
  • Zusätzlich können Betaferon® und Extavia® eingesetzt werden bei Patienten mit sekundär progredienter Multipler Sklerose, bei der noch Schübe auftreten.
  • Plegridy® wird nur angewendet zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmiger Multipler Sklerose. 


Zulassung bei Kindern und Jugendlichen:
Eine Zulassung bei Kindern von 2-17 Jahren liegt nur für Rebif® vor. Betaferon® und Extavia® können zwischen 12-17 Jahren gegeben werden, jedoch nicht unter 12 Jahren. Für Avonex® gibt es keine zugelassene Anwendung bei Kindern. Plegridy® soll unter 18 Jahren nicht gegeben werden



Wie werden Interferon-Beta-Präparate verabreicht?

Avonex® wird mit 30 Mikrogramm einmal wöchentlich in den Muskel (Oberschenkel, Oberarm) gespritzt.
Betaferon® und Extavia® werden jeden zweiten Tag mit 250 Mikrogramm unter die Haut (subkutan) gespritzt.
Rebif®, 22 Mikrogramm oder 44 Mikrogramm, wird dreimal wöchentlich subkutan gespitzt.
Plegridy® wird mit 125 Mikrogramm alle 14 Tage subkutan (s.c.) gespritzt. Für alle Interferonpräparate gibt es Injektionshilfen.