Azathioprin - Häufig gestellte Fragen

Gibt es Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten?
Allopurinol (Gichtmittel), Marcumar (Gerinnungsmittel) und bestimmte Narkosemittel sollten nicht mit Azathioprin zusammen eingenommen werden.
Lebendimpfungen können gefährlich sein, da die Abwehrreaktionen des Körpers unter Azathioprin nur eingeschränkt funktionieren.

Was passiert, wenn man Azathioprin absetzt?
Hierzu liegen derzeit keine aussagekräftigen systematischen Untersuchungen vor.

Welche Alternativen bestehen zu Azathioprin?
Azathioprin ist nur eine von verschiedenen zugelassenen MS-Therapien. Eine Übersicht finden Sie zu Anfang des Kapitels.
Eine weitere Möglichkeit ist auch, keine Immuntherapie durchzuführen. Wenn keine Behandlung mit Azathioprin erfolgt, sollten Therapiealternativen überlegt werden. Ohne Behandlung folgt die Erkrankung dem natürlichen Verlauf. Dabei ist dieser Verlauf ohne Therapie wie auch unter Azathioprin individuell sehr verschieden und schwer vorherzusagen.

Wirken Impfungen unter Azathioprin?
Der Erfolg einer Impfung kann unter Azathioprineinnahme beeinträchtigt sein. Vor Therapiebeginn sollte daher überprüft werden, ob Impfungen aufgefrischt oder erstmals gegeben werden müssen. Unter der Therapie mit Azathioprin darf mit sogenannten Totimpstoffen geimpft werden. Sie beinhalten nicht mehr aktive Erreger oder nur seine Bestandteile. Lebendimpfungen können gefährlich sein, da die Abwehrreaktionen des Körpers unter Azathioprintherapie nur eingeschränkt funktionieren.

Besteht ein erhöhtes Krebsrisiko unter Azathioprin?
300 Patienten aus der größten Azathioprin-Studie bei MS wurden 15 Jahre weiterverfolgt. Hier fand sich keine erhöhte Krebsrate durch eine Azathioprin-Therapie, die drei Jahre lang währte.
Daten aus anderen Behandlungszusammenhängen zeigen, dass ab einer Gesamtdosis von 600g nach ca. 9 bis 10 Jahren Therapie das Krebserkrankungsrisiko erhöht ist. Bezogen auf den Zeitraum von bis zu maximal 10 Jahren Therapie ließ sich keine Erhöhung des Krebsrisikos nachweisen.
Insgesamt ist die Datenlage bei MS sehr unzureichend, sodass auch Krebserkrankungen nach kürzeren Therapiedauern nicht auszuschließen sind.