Sprech- und Schluckstörungen

Sprechstörung (=Dysarthrie)

Das Sprechen wird von verschiedenen Muskelgruppen gewährleistet. Lippen, Zunge, Kiefer und Gaumensegel sorgen zusammen für eine ordnungsgemäße Artikulation, die Atmung liefert den Luftfluss, der Kehlkopf erzeugt mit Hilfe der Stimmlippen Töne unterschiedlicher Höhe und Lautstärke. Die Sprechstörung bei Multipler Sklerose ist eine Koordinationsstörung dieser Sprechmuskulatur.

Die typische Sprechstörung bei MS-Läsionen im Kleinhirn wurde schon im Kapitel „Koordinationsstörungen“ besprochen. Andere Formen entstehen durch Entzündungsherde im Hirnstamm, dann hat die Stimme einen kloßig-näselnden Beiklang. Diese Form der Sprechstörung kann mit einer Schluckstörung auftreten.

Schluckstörung

Schluckstörungen gehen auf Schädigungen im Hirnstamm zurück. Sie machen sich durch eine Neigung zum „Verschlucken“ mit nachfolgendem Hustenreiz bemerkbar. Bei sehr stark körperlich behinderten MS-Patienten kann die Möglichkeit des Abhustens so stark gestört sein, dass infolge des Einatmens von flüssiger oder fester Nahrung das Risiko einer Lungenentzündung resultiert.