Störungen der Sexualität

Sexuelle Funktionsstörungen treten bei Multipler Sklerose auf, wobei eine Abgrenzung der Ursachen sehr schwierig sein kann. Natürlich werden Sexualfunktionen wie Libido, Empfindungs- und Orgasmusfähigkeit, Erektion und Ejakulation unter anderem in bestimmten Regionen im zentralen Nervensystem mit gesteuert und können insofern betroffen sein. Sie sind zudem auch Therapiefolge von Medikamenten, die bei MS eingesetzt werden. Auf der anderen Seite sind sexuelle Funktionsstörungen auch bei organisch Gesunden möglich und sind mit vielen psychischen Gegebenheiten assoziiert, die bei MS-Betroffenen vermehrt vorkommen. Als Beispiel sei die Depression genannt.

Sowohl bei Patienten als auch bei Ärzten bestehen gewöhnlich hohe Hemmschwellen, ein sexuelles Problem so differenziert zu besprechen, wie es für eine Behandlung notwendig wäre. Auch die Forschung zu sexuellen Funktionsstörungen bei MS ist spärlich und eine hohe Dunkelziffer von Betroffenen, die diese Probleme nicht ansprechen ist zu anzunehmen.