MS-Sterblichkeit (Mortalität)

Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ist die Lebenserwartung von MS-Betroffenen im Durchschnitt vermutlich nicht geringer. Um Aussagen zur Lebenserwartung treffen zu können, sind Verlaufsbeobachtungen notwendig, die länger als 40 Jahre andauern. In Studien zur Beeinträchtigungsentwicklung liegen in der Regel keine Daten zur Lebenserwartung vor. Eine große populationsbasierte Studie aus Dänemark, in welcher 9881 Betroffene (alle diagnostizierten Personen in Dänemark) über 40 Jahre (1956-1996) beobachtet wurden ergab, dass die Überlebenszeit für Frauen 33 und für Männer 28 Jahre betrug.[21] Gegenüber der Allgemeinbevölkerung war die Überlebenszeit um 10 Jahre reduziert. Bei der Interpretation der Ergebnisse muss allerdings berücksichtigt werden, dass die Daten sich auf Personen beziehen, welche in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts an einer MS erkrankten. Verglichen mit der heutigen Situation gab es zu der Zeit weder eine vergleichbare unterstützende medizinische Versorgung noch waren ursächliche MS-Therapien zugelassen. Die Studie zeigt weiter auf, dass die Lebenserwartung von MS-Betroffenen seit den 50er Jahren fortwährend ansteigt. Daraus ergibt sich, dass die Lebenserwartung von MS-Betroffenen vermutlich, allenfalls leicht vermindert ist. Mit einer durchschnittlichen Zeit von 35 Jahren bis zum Tod ergibt eine Übersichtsarbeit aus dem Jahre 2009 ähnliche Ergebnisse.[22]