Sensibilitätsstörungen (= Empfindungsstörungen)

Sensibilitätsstörungen entstehen, wenn sensible Reize im Nervensystem fehlerhaft verarbeitet werden und infolgedessen im Gehirn unpassende Empfindungen auslösen. Sie sind ein sehr häufiges MS-Symptom schon zu Krankheitsbeginn. Beispielsweise kann eine leichte Berührung Schmerz auslösen. Die Beschaffenheit des Untergrundes kann von den Fußsohlen nicht mehr registriert werden, ein Bein fühlt sich schwer an oder man ist im Unklaren, an welcher Stelle sich der Arm befindet, wenn man nicht hinschaut. Der Patient kann subjektiv sehr unterschiedliche Symptome, Schmerzen, Unsicherheit, Fallneigung, Probleme in der Koordination erleben.

Alle Formen von Sensibilitätsstörungen können unangenehm sein und Patienten von alltäglichen Tätigkeiten fernhalten, die sie aufgrund ihrer Beweglichkeit und Kraft eigentlich leisten können müssten. Dies kann zu zusätzlichen Beeinträchtigungen führen, weil Auslöser für Sensibilitätsstörungen vermieden werden. Oft wird das Ausmaß der Behinderung durch Störungen der Sensibilität von nicht betroffenen Menschen unterschätzt, eben weil die Belastung nicht sichtbar ist.

Bei Multipler Sklerose können sowohl Störungen der Oberflächensensibilität, also Störungen aller Empfindungen der Körperoberfläche, als auch Störungen der Tiefensensibilität, d.h. Störungen der Empfindungen aus dem Körperinneren, auftreten.

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