Interferone im Detail - Patienten ohne Zunahme einer Beeinträchtigung

Neben der Wirkung auf die Schubfreiheit ist der Effekt auf die Entwicklung der körperlichen Einschränkungen entscheidend. 
In diesem Kapitel wird die Hauptwirkung auf die Verhinderung der Zunahme der Beeinträchtigung dargestellt.
In den großen Studien wird dieser Parameter mithilfe des EDSS (Extended Disability Status Scale) gemessen, der eine Spannbreite von 0 (keine Behinderung) bis 10 hat.

In den folgenden Grafiken ist die Entwicklung der körperlichen Behinderung unter Placebo und unter der Therapie mit Beta-Interferonen dargestellt.

Rote Männchen mit Gehstock werden für die Zunahme der Beeinträchtigung eingesetzt.
Blaue Männchen mit auf dem Rücken verschränkten Händen stehen für Stabilität und grüne Männchen mit gerecktem Daumen zeigen die Anzahl der Patienten, bei denen ein Medikament wirksam die Zunahme der Beeinträchtigung verhindert.
Die Werte erscheinen auf 100 Patienten bezogen. Dargestellt werden:

1. Patienten, die trotz des Medikaments eine Zunahme der Beeinträchtigung erfahren,

2. Patienten, die durch das Medikament bedingt keine Zunahme der Beeinträchtigung erfahren,

3. Patienten, die auch ohne Medikament keine Zunahme der Beeinträchtigung erfahren hätten.

Interferone im Detail - Placebogruppe

Von 100 Patienten, die mit einem Placebo behandelt wurden, zeigten 29 eine Behinderungszunahme und 71 blieben stabil.



Interferone im Detail - Verumgruppe

Von 100 Patienten, die mit einem Beta-Interferon behandelt werden, zeigten 20 Patienten eine Behinderungszunahme, während 80 Patienten stabil blieben:

       

Interferone im Detail - Nutzen durch das Medikament

Statt 29 Patienten haben jetzt nur 20 Patienten eine Zunahme der Beeinträchtigung oder anders gesagt: statt 71 Patienten bleiben nun 80 Patienten stabil.

Wenn nun dargestellt werden soll, wie viele Patienten einen Nutzen durch die Therapie haben, muss berechnet werden, wie viele Patienten zusätzlich zur Behandlung mit Placebo stabil bleiben. Oder anders gesagt, wie viele Patienten weniger eine Zunahme der Beeinträchtigung haben.

So entsteht die von uns eingesetzte zusammenfassende Grafik des absoluten Nutzen:

Für die obige Grafik heißt dies, dass auf 100 Patienten gerechnet:

  • 20 Patienten trotz Beta-Interferon-Therapie eine Zunahme der Beeinträchtigung hatten,
  • 9 Patienten bedingt durch die Therapie keine Zunahme der Beeinträchtigung hatten,
  • 71 Patienten unabhängig von der Therapie keine Zunahme der Beeinträchtigung hatten.


Der relative Nutzen betrachtet darüberhinaus nur die Patienten mit einer Zunahme der Behinderung. In der Placebogruppe erlitten 29 Patienten eine Zunahem der Behidnerung, in der Beta-Interferongruppe sind es 9 Patienten weniger. Dies entspricht einem Anteil und somit relativem Nutzen von 31% (9 von 29).