Unter welchen Umständen sollte Ocrelizumab nicht eingenommen werden?
Ocrelizumab sollte nicht eingenommen werden
- bei schweren Infektionen z.B. Tuberkulose, Hepatitis oder HIV
- bei geschwächtem Immunsystem, oder wenn derzeit oder kürzlich Medikamente, die das Immunsystem schwächen, eingenommen werden bzw. wurden
- wenn innerhalb von 6 Wochen eine Impfung geplant ist oder eine Impfung durchgeführt wurde
- während der Schwangerschaft und Stillzeit
- bei Bestehen einer Krebserkrankung
Worauf ist bei Therapiebeginn zu achten?
Weil Ocrelizumab das Immunsystem hemmt, sollten vor Therapiebeginn alle Standardimpfungen durchgeführt werden, die die STIKO (Ständige Impfkommission) für Menschen empfiehlt, deren Immunsystem teilweise blockiert werden soll.
Falls der Antikörperschutz gegen Windpocken (VZV) im Blut nicht ausreicht, sollte vor Beginn der Therapie eine Impfung erfolgen. Die Therapie mit Ocrelizumab sollte erst nach erfolgreicher Impfung, frühestens nach 6 Wochen begonnen werden.
Bei Patienten, die bereits eine immunmodulierende oder –supprimierende Therapie erhalten haben, müssen in der Regel Sicherheitsabstände zwischen den Therapien eingehalten werden, die sich nach der Wirkdauer der Medikamente richten (siehe unten). Eine Kurzzeitbehandlung mit Kortikosteroiden (Kortison), z.B. zur Schubtherapie, ist auch während der Behandlung möglich.
Welche Sicherheitsabstände müssen eingehalten werden?
Bei Patienten, die bereits eine Therapie erhalten haben, die das Immunsystem beeinflusst oder hemmt, müssen Sicherheitsabstände eingehalten werden. Diese richten sich nach der Wirkdauer der Medikamente. Die Wartezeit nach Empfehlungen des KKNMS beträgt nach der Behandlung mit...
- Dimethylfumarat bis zur Normalisierung des Blutbildes
- Teriflunomid ca. 4 Wochen (nach Auswaschen).
- Fingolimod mindestens 4 Wochen.
- Natalizumab mindestens 6-8 Wochen.
- Azathioprin, Ciclosporin A, Cyclophosphamid, Methotrexat und Mitoxantron mindestens 3 Monate.
- Cladribin mindestens 6 Monate.
- Alemtuzumab mindestens 6-12 Monate.
- Rituximab 6 Monate.
Bei der vorherigen Verwendung von Beta-Interferonen oder Glatirameracetat müssen, solange sich etwaige Blutbildveränderungen normalisiert haben, keine Sicherheitsabstände eingehalten werden.
Was muss während der Therapie kontrolliert werden?
Das KKNMS empfiehlt: