Wirkungen auf das Kernspinbild

Verschiedene Untersuchungen mit Daten aus unterschiedlichen Therapiestudien haben den Zusammenhang der Verhinderung von Schüben mit Nachweis von Effekten auf das Kernspinbild untersucht.[9][10] Auch wenn die Ergebnisse zum Teil widersprüchlich sind, so scheint doch eine geringere Kernspinaktivität eine geringere Schubaktivität widerzuspiegeln. Unsicherer sind die Daten zum Zusammenhang Beeinträchtigungsentwicklung und Kernspin.[9][10]

Eine ganz wesentliche Erklärung für diesen strittigen Zusammenhang ist, dass bei den Kernspinmessgrößen nie berichtet wird, wo die Herde auftreten. Ein Herd im Rückenmark hat beispielsweise viel schwerere Folgen als im vorderen Bereich des Gehirns, ist aber möglicherweise viel kleiner.

Auch ist zunehmend klar, dass hinter einem Herd im T2-gewichteten Kernspin sehr unterschiedliche Prozesse stehen können: lediglich Wassereinlagerung, viele Entzündungszellen, ein Gewebeumbau bis hin zum Untergang von Nervenzellen. Dies kann nur über eine Beobachtung im Verlauf nachgewiesen werden.

Nur wenige Untersuchungen haben den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Entzündungsherde im allerersten diagnosegebenden Kernspin und der Zunahme der Beeinträchtigung über längere Zeit untersucht.[11] Hier scheint aber ein Zusammenhang zu bestehen. Keinesfalls rechtfertigen diese Untersuchungen aus irgendeinem einzelnen Kernspin im Verlauf der MS die zukünftige Beeinträchtigung vorhersehen zu können.